29. august 2002 - 20:53
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du er en gutermand!
Im parterre wohnte Doktor med. Heise, Facharzt für innere Krankheiten, Privat und Praxis, mit Frau und 11 jähringer tochter, im ersten stock der alte Apotheker Floss und rechts Frau und Herr Blütner, Amrmann, im zweiten Stock Frau Reuther,Hauptmanns-a. –D.-Witwe und Familie Silberling, sie Klavierpädagogin, staatlich geprüft, unterricht ausser Haus, er Textilkaufmann, Grosshandel, meistens auf reisen, ~viel Ausland~, im dritten stock schliesslich Wohnte Studienrat Jakob Berger, Erdkunde, Biologie und Chemie, mit seiner vier jahre älteren Frau und Tochter Gisela; links war der Speicher und der Aufgang zu einer kleinen Dachaltane zum Wäscheaufhängen oder sum Sonnen, aber das tat niemand ausser Herrn Berger, und Auch von der Möglichkeit des Wäscheaufhängens wurde wenig Gebrauch gemacht, ejgentlich nur von Frau Reuther aus dem 2. Stock, die anderen wuschen nicht selbst.
Einmal in der Woche kam die Putzfrau fürs Stiegenhaus, von allen Mietern zu Gleichen Teilen bezahlt; das hatte Amtmann Blütner organisiert, und die Bergers, die kurz nach ihrem Einzug einem riesigen Asparagus an das Zwischenstockfenster neben die Töpfe von Fra Reuther und Herrn Floss gestellt hatten, beteiligten sich ~selbstverständlich~ gleich an diesem Bündnis. Frau Heise vom Parterre, die ~Frau Doktor~, läutete als erste, entshuldigte ihren mann, der noch zu tun hätte, aber gerne, wenn es sich zeitlich noch machen liesse, nachkäme, brachte Blumen und einen kor allaschenbecher, ~jetzt habe ich den weitesten weg und bin die erste~ und empfing ~charmant, charmant~ von Herrn Berger einem handkuss. Noch während Jakob Berger, hocherfreut, ~das istwirklich reizend, das wäre doch nicht nötig hewesen~, sich für das Geshenk bedankte und seiner Frau die Blumen zum Einfrischen gab, kamen Familie Amtmann Blütner und Frau Silberling.
Blütners Gaben Blumen, ~stell sie doch bitte auch gleich ins wasser, Liebes~, und Leinenservietten, FrauSilberling, die ihren Gemahl ebenfalls entshuldigte, er sei geshäftlich unterwegs, ~wäre aber gerne gekommen~, überreichte Herrn Berger, nicht ohne Rührung, den Druck einer Federzeichnung ~Der junge Wolfgang Amedeus mozart~, ~aber gnädige Frau, Sie beschämen mich~, und als letzte, ~das wird Frau Reuther sein~, läuteten Frau Hauptmannswitwe Reuther, ~hoch erfreut, gnädige Frau~, Holzkerzenhalter mit echter Bienenwachskerze, und Herr Aportheker Floss mit einer schachtel Pralinen und der Bemerkung: ~Das beste Elixier für alle leiden, gegen natürlich, gegen.